Ein Leitungsschutzschalter LS hat zwei verschiedene Abschalteinrichtungen:

1. Magnetischer Auslöser

Dieser löst immer dann aus, wenn ein sehr hoher Strom fließt. Dadurch entsteht ein starkes Magnetfeld um den Leiter (Elektromagnet), wodurch ein Mechanismus die Verbindung trennt.

Der magnetische Teil reagiert sehr schnell, denn das Magnetfeld baut sich schnell auf und löst den Mechanismus aus. Dafür ist aber auch ein relativ hoher Strom von nöten. Damit eignet sich dieser Teil besonders bei Kurzschlüssen. Wenn jetzt aber nur eine leichte aber dafür konstante Überlsatung stattfindet, kann dieser Teil nicht auslösen, denn das Megnetfeld ist bei vergleichsweise geringen Überströmen nicht stark genug. Trotzdem soll dieser Fall abgedeckt werden.

2. Thermoauslöser

Dafür ist eine zweite Einrichtung eingebaut, die auch bei geringeren aber dafür längeren Überlasten auslöst. Im Automaten befindet sich ein Bimetall, also zwei verschiedene Metallstreifen die aufeinander liegen. Bei einer längeren Überlastung erwärmt sich das Bimetall langsam. Die zwei Metalle dehnen sich unterschiedlich stark aus, der Streifen verformt sich und setzt so den Auslösemechanismus in Gang.

Wenn du wissen willst welcher Teil nach welcher Zeit auslöst musst du ins Datenblatt schauen. Die normale Auslösekennlinie sieht etwa so aus:

Hast du also zum Beispiel einen B16 Automaten (gängig in Häusern, schau mal bei dir in den Sicherungskasten) gilt zum Beispiel:

Nennstrom 16A

Bei zweifachem Nennstrom (32A) löst nach etwa 100s der thermische Auslöse aus. Der Magnetische Auslöser hingegen nicht.

Hast du einen zehnfachen Nennstrom (160A) löst der magnetische Auslöser nach einigen Millisekunden aus.